Modellbau für die Stadtwerke Karlsruhe GmbH
Dieses Projekt ist das perfekte Beispiel, warum wir uns "Agentur für Neue Medien" nennen. Es vereint vieles, was eine Werbeagentur nicht bieten würde. Den Startschuss zu diesem Projekt gab die Anfrage der Stadtwerke Karlsruhe nach einer 3D-Modellierung, doch nicht etwa für ein klassisches digitales 3D-Modell, sondern für eine sogenannte HYPEBOX®. Dies ist eine Art von Schaukasten, welcher über einen halbtransparenten Touchscreen an der Vorderseite das Einblenden von Informationen wie durch ein Hologramm über das ausgestellte Objekt ermöglicht. Da es sich beim Ausstellungsstück um einen E-Scooter handelte, welcher im Originalmaßstab viel zu groß für einen Schaukasten gewesen wäre, war ein anschließender 3D-Druck in Miniaturgröße gefordert. Kritisch war hierbei die Projektdauer von gerade mal einem Monat, da das Modell zur Eröffnung eines Pop-Up Stores benötigt wurde.
Durch die reflektierenden Eigenschaften von Metall und Lack des E-Scooters war von Anfang an klar, dass ein 3D-Scan lediglich als Ausgangspunkt für die 3D-Modellierung und zur Abschätzung der Kosten für den 3D-Druck sinnvoll ist. Derartige Materialien sind mittels Photogrammetrie, also dem Extrahieren von dreidimensionalen Informationen aus Fotos unterschiedlicher Blickpunkte, nur sehr schwer zu scannen, da dies zu Artefakten im 3D-Modell führt. Daher musste das Modell auf dieser Grundlage basierend händisch ausmodelliert werden. Das resultierende digitale 3D-Modell konnte anschließend per Upload bei einem on-demand Dienstleister für 3D-Druck zur Preisabschätzung genutzt werden, was sich als äußerst hilfreich und recht genau herausstellte.
Der 3D-Druck wurde bei diesem Projekt ausgelagert, da ein Druck auf unserem eigenen 3D-Drucker in der kurzen Projektphase von gerade einmal einem Monat nicht möglich gewesen wäre. Hierzu sind industrielle 3D-Drucker notwendig, die so viel wie eine Luxuslimousine oder gar eine Eigentumswohnung kosten. Dank Feinabstimmung mit dem on-demand 3D-Druck-Dienstleister konnte der Preis reduziert und der Druckvorgang beschleunigt werden. Die Qualität des 3D-Drucks mit seinen vielen Details ist dank des verwendeten "Selective Laser Sintering" Druckverfahrens (kurz SLS) und des verwendeten Materials (Polyamid/Nylon) überragend.
Zum Ausgleichen von produktionsbedingten Unebenheiten wurde das Modell zuerst mit Spritzspachtel behandelt. Als nächste Schicht konnte eine Grundierung auf das 3D-Modell aufgetragen werden, um eine gleichmäßige Lackierung und gute Haftung der Farben zu gewährleisten. Um die detaillierten Logos aufzubringen wurde für Laserdrucker optimierte Transferfolie verwendet.
Zahlreiche Fotos und zur Verfügung gestelltes Referenzmaterial ermöglichten die originalgetreue Lackierung des nun vorbereiteten 3D-Drucks. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im direkten Vergleich mit dem "echten" Roller lassen sich Unterschiede nur bei sehr genauer Betrachtung feststellen. Da das Modell später hinter Glas in einer HYPEBOX® stehen wird, stellt dies jedoch absolut kein Problem dar. Schließlich zählt hier der Wiedererkennungswert.
Für 48DESIGN war dies ein spannender Ausflug in die Welt des Modellbaus - eine für uns als Agentur für Neue Medien mit starker digitaler Ausrichtung nicht ganz alltägliche Erfahrung!
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